Dandy

Dandy

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Dan|dy 〈[dæ̣ndi] m. 6Geck, Modenarr, Schönling [engl.]

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Dan|dy ['dɛndi ], der; -s, -s [engl. dandy, viell. zu: Dandy = Kosef. von: Andrew = Andreas] (bildungsspr.):
1. Vertreter des Dandyismus.
2. sich übertrieben modisch kleidender Mann.

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I
Dandy
 
['dændɪ, englisch] der, -s/-s,  
 1) allgemein: Mann, der sich übertrieben modisch kleidet.
 
 2) Kulturgeschichte: nach dem indischen Wort dandi »Stockträger« (hoher Beamter des Indian Civil Service) seit 1815 auf den durch Kleidung und Lebensform auffallenden Angehörigen des englischen Adels angewandter Begriff.
 
Das Dandytum (Dandyismus) entwickelte sich aus einer geistreichen Clique extravaganter Adliger mittleren Alters unter Führung des aus dem Bürgertum stammenden eleganten George Brummell. Typisch waren ein gewandter Konversationston, eine gleichgültig überlegene, auch arrogante Haltung in jeder Lebenssituation, Neigung zu provozierendem Müßiggang, zur Ästhetisierung des Lebens. Glücksspiele, Wetten und Gelage in den Klubs, zusammen mit den »Dandizettes«, den weiblichen Dandys, Bälle bei »Almack's«, einer 1765 für exklusive Londoner Kreise errichteten Versammlungs- und Vergnügungsstätte, kennzeichneten weiter das Dandytum. Es lieferte den Stoff für viele »Fashionable novels« (Moderomane), die 1825-35 die englische Literatur beherrschten. - Eine geistesgeschichtliche Deutung erfuhr der Dandyismus etwa seit 1830 durch französische Romantiker (grundlegend: J.-A. Barbey d'Aurevilly, »Du dandysme et de Georges Brummell«, 1845). Eine Anzahl von Dandys wurden bedeutende Schriftsteller und entwickelten einen literarischen Dandyismus (auch Nicht-Dandys: Symbolisten, P. Mérimée, zum Teil H. de Balzac, G. Flaubert), der sich vielfach mit den Ausprägungen anderer romantischer Strömungen (Byronismus, Dekadenz) berührt. In Großbritannien vertraten diesen Dandyismus etwa B. Disraeli, Edward G. Bulwer-Lytton, Thomas Griffiths Wainewright (* 1794, ✝ 1852), O. Wilde (»Dorian Gray«), in Frankreich zum Teil C. Baudelaire, J.-K. Huysmans, A. de Musset, M. Barrès, P. Bourget, A. Gide u. a. In Deutschland ist der Dandyismus eine seltene Erscheinung.
 
 
A. D. R. Cochrane: In the days of the dandies (Neuausg. London 1906);
 G. Köhler: Der Dandyismus im frz. Roman des 19. Jh. (1911);
 R. Gruenter, in: Euphorion, Jg. 46 (1952);
 O. Mann: Der D. (Neuausg. 1962);
 W. Ihrig: Literar. Avantgarde u. Dandyismus (1988).
 
II
Dandy
 
['dændɪ], Walter Edward, amerikanischer Neurochirurg, * Sedalia (Missouri) 6. 4. 1886, ✝ Baltimore (Maryland) 19. 4. 1946; war ab 1931 Professor an der Johns Hopkins University in Baltimore, förderte die Gehirnchirurgie durch neue Operationsmethoden und führte 1918 die Enzephalographie in die Medizin ein.

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Dan|dy ['dɛndi], der; -s, -s [engl. dandy, viell. zu: Dandy = Kosef. von: Andrew = Andreas] (bildungsspr.): 1. Vertreter des Dandyismus. 2. sich übertrieben modisch kleidender Mann: Gegenüber dem „Goldenen Engel“ sprach sie ein älterer D. an (Bieler, Mädchenkrieg 266).

Universal-Lexikon. 2012.

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